Programm
kino global: Die Welt zu Gast im Kino – Filme sehen, Filme diskutierenDie Arbeitsgemeinschaft Stadtkino e.V. organisiert in Mainz das von der Engagement Global gGmbH organisierte Programm kino global vor Ort. Die Veranstaltungen finden in der Zeit vom Oktober bis Dezember im Kommunalen Kino CinéMayence statt. Es werden sechs Filme in Kooperation mit engagierten Partnern (Initiativen, Organisationen, Institutionen, NGOs) gezeigt und moderiert diskutiert.
»Es sind Filme aus Ländern des globalen Südens und aus Filmkulturen jenseits des amerikanischen und westeuropäischen Mainstreams. Es sind Filme, die sich mit Begegnung, Konfrontation und dem Austausch von Kulturen beschäftigen. Darunter auch Themen wie Migration und interkulturelles Leben in Deutschland und anderen Industrieländern. Es sind Filme zu Themen unserer Einen Welt: Globalisierung, Klimawandel, Entwicklungszusammenarbeit, Ernährung, internationale Organisationen, Energie, urbanes und ländliches Leben und weitere.« (aus: kino global Selbstdarstellung 2015)
Überregionale Internetseite: http://www.engagement-global.de/kino-global.html
Vier junge Ägypterinnen kämpfen um die Verbesserung ihrer Welt: Amani engagiert sich mit ihrer Radiostation und ihrem Verlag für mehr Frauenrechte und stößt als unverheiratete Business-Frau alle vor den Kopf. Fatema versucht ihre politische Karriere bei den Muslimbrüdern mit ihren Verpflichtungen als Mutter zu vereinbaren. Die Nubierin May kündigt ihren Job als Bankerin, um ein Entwicklungsprojekt im konservativen Süden Ägyptens aufzubauen. Sharbat widersetzt sich ihrem Mann sowie ihrem sozialen Umfeld und riskiert alles, indem sie mit ihren Kindern gegen das Regime demonstriert.
»PRIVATE REVOLUTIONS relativiert sämtliche Vorstellungen und Ressentiments, die uns oberflächliche Berichterstattung eingeflößt haben mögen. Seine Protagonistinnen sind Opfer und Heldinnen zugleich, seine Dramen echt, seine Darstellungen unmittelbarer Realismus: informativ, innovativ, mitreißend, die Augen öffnend - ein Film, den den man sich unbedingt ansehen sollte.« (skip Kinomagazin)
Offizielle Filmseite: www.privaterevolutions-film.com/de/
Filmseite des Verleihs: www.fugu-films.de/site_german/german_filme_PrivateRevolutions.html
Traditionelle Musik hält schon seit Jahrhunderten die Gesellschaft Malis zusammen. Doch Malis Musik ist in Gefahr. Radikale Islamisten fü hren im Norden des Landes die Scharia ein, verbieten Tanz und weltliche Musik, zerstören Instrumente und bedrohen die Musiker. Viele Musiker fürchten um ihr Leben und fliehen aus der Region um Timbuktu und Kidal. Doch der Islamistische Terror hat sich mittlerweile auch auf andere Teile Malis ausgeweitet. Die UNO-Kriegseinsätze werden weiter verstärkt, auch die deutsche Bundeswehr ist seit drei Jahren im Einsatz.
Der Kinofilm MALI BLUES erzählt die Geschichten von vier Musikern, die Hass, Misstrauen und Gewalt in ihrem Land und eine radikale Auslegung des Islam nicht akzeptieren wollen. Ein Film über die vereinende Kraft der Musik, der in Zeiten der Schreckensmeldungen ein positives Bild von Afrika und seinen Menschen zeichnet
MALI BLUES portraitiert in leisen Tönen und poetischen Bildern, aber bisweilen auch in voller Lautstärke vier außergewöhnliche Musiker, die mit ihrer Musik für einen neuen Aufbruch in Afrika kämpfen. Fatoumata Diawara – der Shooting Star des AfroPop, die in ihren Singer/Songwriter-Balladen vom Leben als afrikanische Frau und überholten Traditionen singt. Bassekou Kouyaté – der Griot und Grammy-nominierte Weltmusiker integriert traditionelle afrikanische Instrumente in die moderne Rockmusik. Ahmed Ag Kaedi – seine rauhe, rockige Tuareg-Gitarrenriffs erzählen von der Sehnsucht nach der Wüste. Master Soumy – der Rapper, die Stimme der jungen Generation Malis, die auch von den korrupten Politikern gehört wird.
Filmseite des Verleihs: www.realfictionfilme.de/filme/mali-blues/index.php
Pressematerial: http://www.realfictionfilme.de/presse/index.php#mali-blues
WORKERS erzählt in wohlkomponierten Bildern die Schicksale zweier hart arbeitender Menschen, Rafael und Lidia, die einst ein Paar waren. Die hypnotische Monotonie ihrer Arbeitsroutine bleibt verbindendes Element ihrer Leben. Mittlerweile in fortgeschrittenem Alter durchbrechen beide noch einmal die vermeintliche Vorgezeichnetheit ihrer Lebenswege.
Rafael putzt seit 30 Jahren in einer Glühbirnenfabrik. Um den Eintritt in den Ruhestand gebührend zu würdigen, kauft der zuverlässige Arbeiter sich extra neue Schuhe. Doch sein Vorgesetzter macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Rafael habe keinen Rentenanspruch, weil er aus El Salvador stamme und illegal in Tijuana sei. Er muss weiter arbeiten ... Der zurückhaltende Rafael rächt sich auf seine eigene Art und Weise.
Lidia war einst mit Rafael verheiratet. Sie haben keinen Kontakt mehr. Auch sie muss hart arbeiten. Lidia ist seit 30 Jahren Hausangestellte einer reichen Mexikanerin im Rollstuhl, die mittlerweile schwer krank ist. Tag und Nacht muss sie – auf Knopfdruck – bereit sein. Die Hündin Prinzessin ist das Ein und Alles der Chefin, der edle Windhund wird verhätschelt und frisst aus goldenem Napf. Als Lidias Chefin stirbt, vermacht sie ihr Vermögen dem Hund. Im Falle des Ablebens von Prinzessin soll der Besitz an die Angestellten gehen, allerdings nur, wenn der Hund eines natürlichen Todes stirbt. Es gibt Lidia zu denken, dass sie nun für einen Hund arbeitet ...
»Minimalistische, sehr ruhige Kapitalismus-Abrechnung mit Momenten beißenden Humors.« (Kultur-Spiegel)
»Der junge Regisseur José Luis Valle erzählt das satirische Märchen über Herrschaftsverhältnisse und späte Wendungen im Leben mit betörend schönen Bildern, die ihren Sog aus dem traumwandlerisch verzögerten, perfekt ausbalancierten Erzählrhythmus bekommen.« (Tagesspiegel)
Filmseite des Verleihs: www.bildkraft.biz/workers.php
Layla Fourie ist eine schwarze Südafrikanerin, die ihren kleinen Sohn Kane in Johannesburg alleine groß zieht. Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben, nimmt Layla einen neuen Job an. Ihr erster Einsatz findet in einem fernen Casino-Resort statt und Kane begleitet sie auf der Reise. Auf der langen, nächtlichen Autofahrt dorthin überfährt Layla versehentlich einen weißen Mann. Aus Angst vor den Folgen, entscheidet sie sich dafür, den Unfall zu vertuschen – mit verhängnisvollen Konsequenzen...
Bald hat sich ein dichtes Netz aus Lügen und Täuschungen um Layla und Kane gesponnen. Ihr Vertrauen zueinander wird auf eine harte Probe gestellt und es scheint nur noch eine Frage der Zeit, bis Wahrheit und Lüge Mutter und Sohn auseinanderreißen.
»LAYLA FOURIE ist der Versuch diese Atmosphäre des Misstrauens [in der südafrikanischen Gesellschaft] einzufangen. Der Fokus liegt dabei auf dem menschlichen, einer jungen Familie, die darin verwoben ist.
Auch geht es darum, wie man im Bewusstsein um die Geschichte Südafrikas als Menschen Seite an Seite leben und einander vertrauen kann?« (Regisseurin Pia Marais)
Filmseite des Verleihs: www.realfictionfilme.de/filme/layla-fourie/index.php
Drei Frauen machen sich auf den Weg. Sie haben das gleiche Ziel: das in der Hermel-Wüste gelegene Gefängnis. Die erste von ihnen möchte ihren Mann besuchen, der seit ihrem Hochzeitstag dort eingesperrt ist; die zweite hofft auf die Unterschrift unter ihre Scheidungspapiere und die dritte möchte ihrem Mann – der dort als Wärter arbeitet – seine Dienst-Pistole bringen, die er zuhause vergessen hat.
Ihre gemeinsame Reise durch ein zerrissenes Land wird die libanesischen Frauen einander näher, aber nicht wirklich nahe bringen. Denn ihr Land steckt voller Absurditäten. Doch nur Frauen - so die These des Films - können einen Ausweg aus dem Teufelskreis der Gewalt finden.
Hintergrund:
Regisseurin Dima El-Horr über ihren Film:
»Die Geschichte des libanesischen Bürgerkriegs (1975-1990) wurde nie erzählt, weil es nie zu einem Dialog der verschiedenen kriegführenden Fraktion gegeben hat. Es gab nie eine klare Erklärung dafür was geschah während des Krieges, warum er ausgebrochen ist und warum er endete. Anders als in anderen Ländern hat es nie eine Wahrheits- und Versöhnungskomission gegeben, keine Vergebung. Nichts wurde wirklich geklärt und das libanesische Volk wurde aufgefordert, einfach zu vergessen. Und so lebt es in einer geistesabwesenden Form der Realität.«
Filmseite des Verleihs: /www.trigon-film.org/de/movies/Chaque_jour
Frz. Verleihseite (Fotos): www.sddistribution.fr/fiche.php?id=34
50 Prozent aller Lebensmittel werden weggeworfen: Jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Das meiste davon endet im Müll, bevor es überhaupt den Verbraucher erreicht. Und fast niemand kennt das Ausmaß der Verschwendung.
Wer macht aus Essen Müll? Welche Folgen hat die globale Nahrungsmittel-Vernichtung für das Klima? Und für die Ernährung von sieben Milliarden Menschen? Der Film findet Antworten bei Bauern, Supermarkt-Direktoren, Müllarbeitern und Köchen. In Deutschland, Österreich, Japan, Frankreich, Kamerun, Italien und den Vereinigten Staaten. Und er findet Menschen, die unserem Essen mehr Wertschätzung entgegenbringen und Alternativen entwickelt haben, um die Verschwendung zu stoppen.
Die Folgen reichen weit, denn die Auswirkungen auf das Weltklima sind verheerend. Die Landwirtschaft verschlingt riesige Mengen an Energie, Wasser, Dünger und Pestiziden, Regenwald wird für Weideflächen gerodet. Mehr als ein Drittel der Treibhausgase entsteht durch die Landwirtschaft. Nicht unbedeutend sind auch die auf den Müllkippen vergärenden Lebensmittel-Abfälle, denn die entstehende Klimagase haben entscheidenden Einfluss auf die Erderwärmung.
TASTE THE WASTE zeigt, dass ein weltweites Umdenken stattfindet und dass es Menschen gibt, die mit Ideenreichtum und Engagement diesem Irrsinn entgegen treten.
Kleine Schritte, die eine große Chance bedeuten.
Offizielle Filmseite: www.tastethewaste.de